AQUARELLHAPPENING TUX

Mitte Juli 2008 erreichte uns eine Mail des Tiroler Künstlers Christian Stock. Es handelte sich um eine Einladung ins Zillertal: eine Woche in einem 4-Sterne-Hotel mit Halbpension am Fuß des Hintertuxer Gletschers. Dahinter verbarg sich die Initiative »Aquarellhappening« des gleichnamigen Kunstvereins, der ortsansässige Hoteliers dazu gebracht hatte, ihre leeren Sommerbetten Künstlern zu überlassen. Die Künstler ihrerseits bestiegen die Berge, sprachen den Obstbränden zu und verarbeiteten alles in einer künstlerischen Produktion, die an einem Spätsommertag für wenige Stunden in einer historischen Holzhütte ausgebreitet wurde.
Wir erkundeten eine Landschaft, die sich wie ein in die Vertikale geklapptes Bühnenbild präsentierte – mit Hütten und Weidevieh, die wirkten, als seien sie von einer Bühnenbildnerin präzise arrangiert worden.
Die Hauptattraktion, der Hintertuxer Gletscher, einst Sinnbild für ewiges Eis ist heute ein sensibles Naturgebilde, das durch komplexe Logistik und technischen Aufwand für den ganzjährigen Skibetrieb in Form gehalten wird. Auf seinem Gipfel, in 3.250 m Höhe diskutierten wir die Überlegungen Chantal Mouffes zu Bedingungen politischen Denkens und Handelns.

No acting required, 2008,
16 Aquarelle auf Bütten, 31 x 41 cm
Kunstverein Aquarellhappening, Tux (A)